2 Verletzte bei Anschlag: Legte er die Bombe bei IKEA?

2 Verletzte bei Explosion in der Küchenabteilung der Dresdner Filiale. Es war schon der 4. Anschlag auf die schwedische Möbelkette seit 31. Mai

Von: Von NORBERT FLEISCHER
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Freitagabend, kurz nach 19.30 Uhr. Ein Sprengsatz explodiert in der Küchenabteilung von Ikea in Dresden. Minuten später flüchtet ein Mann vom Ort der Detonation. Er trägt Basecap, ein hellblau gestreiftes Hemd, eine große Sonnenbrille.

Sieht so der Ikea-Bomber aus?

Seit dem 31. Mai ist es bereits der vierte Anschlag auf die schwedische Möbelhauskette. In den Ikea-Märkten in Son en Breugel (Niederlande), im französischen Lille und im belgischen Gent gingen Bomben hoch. Die Sprengsätze waren jeweils in alten mechanischen Weckern versteckt. Verletzt wurde niemand; bis gestern.

Die Ikea-Kunden Irena Krause, 32, und Ralf Dietze, 41, erlitten bei dem Anschlag in Dresden ein Knalltrauma, müssen beide in einer Klinik behandelt werden.

Das Paar wollte an diesem Abend neue Küchenmöbel kaufen; plötzlich ein Knall, Rauch dringt aus einem Abstellraum, es riecht nach verbranntem Pulver. Opfer Irena Krause: „Auf dem Boden lag ein verkohltes Handy, mit den Tasten nach unten. Daneben schmorte ein aus dem Regal geschleuderter Plastikkorb.“ Ihr Freund Ralf Dietze: „Als wir das sahen, ahnten wir: Das war ein Bombenanschlag.“

Nach BILD-am-SONNTAG-Informationen stellte einer der Ikea-Mitarbeiter den mutmaßlichen Bombenleger noch am Ausgang, ließ ihn aber wieder laufen. Er habe nur Englisch gesprochen und sich als Tourist ausgegeben, sagten andere Zeugen aus. Ein Phantombild wurde erstellt, die Polizei fahndet bundesweit nach dem Mann.

Die Ikea-Zentrale rief am Samstag ihre Mitarbeiter zu erhöhter Wachsamkeit auf. Die sächsischen LKA-Ermittler vermuten, dass ein und derselbe Täter hinter allen Anschlägen steckt. LKA-Sprecherin Silvaine Reiche, 36: „Das Handy wird kriminaltechnisch untersucht.“ Erste Ergebnisse gebe es frühestens am Dienstag.

Welches Motiv der Attentäter hat, ist immer noch völlig unklar. Sabine Nold, 40, Sprecherin des Möbelkonzerns: „Wir haben keine Drohungen bekommen, weder in der Zentrale noch in dem betroffenen Einrichtungshaus.“ Es gebe bisher auch keine Hinweise auf eine Erpressung.

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