Spanier fluchen vegetarisch: Mir doch Gurke

Die Gurke ist rehabilitiert. Schade, man hatte sich gerade an die vielen Gurken des Tages gewöhnt. Jetzt kann sie wieder für lahme spanische Flüche herhalten.

Weg damit: verschmähte spanische Gurken. Bild: reuters

"Me importa un pepino" (Das ist mir so wichtig wie eine Gurke), sagen die Spanier, wenn ihnen etwas egal ist. Oder am Arsch vorbeigeht - was die Gurke ja, wie jetzt offiziell vom größten Gurkenforschungsinstitut des Landes bestätigt, nicht gemacht hat: sie ist raus aus dem EHEC-Heckmeck. Schade ist das schon, man hatte sich gerade an die vielen Gurken des Tages und sich zusammenrottende Gurkentruppen gewöhnt.

Interessant dabei ist, dass die Spanier auf Vegetarisch fluchen – hier sind die Dinge ja eher wurscht. Was nur davon zeugt, dass die Spanier eben wissen, worauf man verzichten kann: Auf fleischloses Gemüse. Gurken? Och nö! Die bestehen ja auch aus mehr Wasser als Wasser selber.

Die Redewendung "me importa un..." kann allerdings mit so ziemlich allem vervollständigt werden, was über die Lippen geht. Die Gurke ersetzt dabei schöne Kraftausdrücke, ist also die Wahl der Langweiler und Wohlerzogenen. Jedenfalls in Südamerika, wo die Gurke sonst allerdings kaum Beachtung findet. Fast könnte man Mitleid mit ihr haben. Sie ist dort kleiner und schrumpeliger als ihre stolze europäisch-genormte Cousine und schmeckt ein bisschen bitter.

Die Gurken sind jetzt also frei von jedem Verdacht und können wieder das tun, was sie am besten können - Herhalten für lahme Flüche, blöde Witze und wässrige Salate.

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